Lehrplanbezug:

3. Jahrgangsstufe:
Lernfeld 3: Zeit und Geschichte, 3.6.1 Ortsgeschichte

4. Jahrgangsstufe:

Lernfeld 3: Zeit und Geschichte,
4.6.1 Regionalgeschichte

Die Ausstellung der Sigena-Urkunde am 16. Juli 1050 in Nürnberg ist zweifellos eines der wichtigsten Ereignisse aus der Geschichte Nürnbergs; es handelt sich um die erste (uns bekannte bzw. erhaltene), urkundlich dokumentierte Erwähnung des Namens der heutigen Stadt Nürnberg.

Lernziele:
Grobziel:
Die Schüler sollen den Inhalt sowie die Bedeutung der Sigena-Urkunde für Nürnberg kennen.
Feinziele:
 - anhand einer Hörszene Zugang zur Situation im Jahr 1050 finden,
 - die für eine Urkunde spezifischen Merkmale / Kriterien zusammentragen,
 - das in der  Sigena - Urkunde niedergeschriebene Ereignis erfassen,
 - dieses evtl.  im szenischen Spiel darstellen
und erkennen, dass das Ausstellungsdatum der Sigena–Urkunde für uns heute den momentan ältesten, schriftlichen “Beweis” für die Existenz Nürnbergs liefert.

Materialien:
Hörszene, Urkunde, AB Urkunde mit ins Deutsche übersetztem Text, AB Fragen zur Sigena-Urkunde, Geldstück.

Möglicher Unterrichtsverlauf:
Einstieg:
“Wir machen eine Zeitreise zurück ins Jahr 1050.” - Einordnung auf Zeitleiste -
Hörszene

Erarbeitung:
Schüler fassen den Inhalt der Hörszene zusammen.
“Worum bittet Richolf den Kaiser? Wie kann er helfen?”
Kaiser Heinrich III. kommt dem Anliegen von Richolf nach und stellt Sigena eine “Freilassungsurkunde” aus.
Betrachtung der Urkunde im Stehhalbkreis; Erarbeitung der bereits (aus vorangegangener Stunde) bekannten Kriterien “Daran erkenne ich eine echte Urkunde”: Sprache lateinisch, Ausstellungsort, Name (für wen die Urkunde ausgestellt ist), Zweck der Ausstellung, Unterschrift, Datum, Siegel etc.
AB Urkunde mit deutscher Übersetzung; Lesen des deutschen Textes, Klärung unbekannter Wörter (Joch, Leibeigene, Untertan, Hörigkeit etc).
AB mit Fragen zur Urkunde.
Sammeln der Ergebnisse, Besprechung, Überprüfung anhand des ABs.
Mögliche Leitfragen (evtl. Wortkarten neben Urkundenausdruck):
 
- In der Urkunde werden die Namen von vier Personen genannt.
   Sigena, Richolf, Kaiser Heinrich III., Kanzler Winitherius
 
- Was geschah zum Zeichen, dass Sigena frei war?“
   Ein Pfennig wurde aus Richolfs Hand herausgeschlagen.
 - Du kennst den genauen Namen des Ortes, an dem alles geschah!
   Norenberc.
 - Finde das Wort auf der Urkunde an der Tafel!
   Papprahmen um Norenberc
 - Du weißt , an welchem Tag das alles geschah?
   16. Juli 1050.
 - Für Sigena hat die Urkunde eine besondere Bedeutung.
   Sie wird frei.
 - Für uns heute hat die Urkunde aber auch eine besondere Bedeutung (Datum)
   Der Name Nürnbergs wird auf einer Urkunde genannt; sie ist also der
   “Beweis”  dafür, dass Nürnberg im Jahr 1050 schon so bedeutend war,
   dass der Kaiser dort Hoftage abhielt bzw. Urkunden ausstellte.
Für Nürnberg ist die Sigena–Urkunde also genauso wichtig, wie deine Geburtsurkunde für dich.

Sicherung/Anwendung
Darstellung der Urkundeninhaltes im szenischen Spiel.
 

WICHTIGER HINWEIS:
Ein Grundlagenwissen in Bezug auf die Arbeit mit Urkunden als Quelle sollte den Kindern aus vorangegangenen Unterrichtsstunden bereits bekannt sein (Klärung z.B. anhand einer Urkunde aus dem Alltag der Kinder, beispielsweise einer Geburtsurkunde).

Mögliche Vorbereitung:
AB Wodurch erfahren wir etwas über früher
Nürnberg um 1040 (Bild aus Heimatatlas)

 

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